Aktuelles

Dienstag, 27. Februar 2018

Zugezogen Maskulin - Alle gegen Alle Live Bochum 25.02.2018 - Ein Konzertbericht

"Ab jetzt heißt die Parole wieder Alle gegen Alle!" - diesen Leitgedanken ihres aktuellen Albums publizieren Zugezogen Maskulin bereits seit Anfang des Jahres deutschlandweit in unzähligen Clubs des Landes, so auch in Bochum am vergangenen Sonntag.


Doch genauso wie ihre Songs finden auch die Voracts der beiden Wahlberliner, wie ihr Kollektivname bereits verrät, aus den vergangenen Jahren zunehmend Beachtung. Ob Veedel Kaztro, welcher unmittelbar vor seinem Auftritt von grim104 angekündigt wurde, künftig einen ähnlich großen Erfolg wie SXTN genießen kann, bleibt jedoch abzuwarten. Musikalisch konnte der Kölner mit viel Ironie und einem gesunden Maß an Gesellschaftskritik dennoch mit seinem etwa halbstündigen Set voll und ganz überzeugen, bis Zugezogen Maskulin in Schwarz und mit Springerstiefeln auf die Bühne traten.

Spätestens nach dem Intro, welches nicht nur das Album, sondern auch das Konzert hervorragend einleitete, brannte im ausverkauften Bahnhof Langendreer ein Molly bestehend aus Moshpits, Schweiß und einer Menge Entrüstung, welche mit Sicherheit eine der wesentlichen Grundlagen für die breite Anhängerschaft von grim und Testo sein dürfte. Und auch der Schauplatz ihrer Protestaktion machte trotz anzunehmenden Minimalismus ordentlich etwas her. 

Jegliche Vorstellung derer, die ausschließlich faustdicke Bühnenpräsenz erwarteten, wurden jedoch bei Weitem übertroffen. Manuell gezündete Konfetti Kanonen taten parallel zur besten "Rap Line des Jahrtausends" ihr Ãœbriges. Einige Songs untermalte Produzent und Tour-DJ Kenji451 mit einer Geige, womit er während des Konzerts eine einzigartige Ästhetik schuf. Diese verflog allerdings schlagartig, als Grim und Testo ihre wohlgenährten Guccibäuche präsentierten, damit den Beat anstimmten und im Anschluss den "Fatshamer" Bochums auserkoren. Dieser musste daraufhin in einer Wall of Death dran glauben, welche sich durch den gesamten Innenraum zog. 

Doch nicht nur den "Fatshamer", sondern auch eines der Mikrofon Stative zerfetzte es an diesem Abend. Das bedeutete für die Zugabe endlich wieder Krieg, welcher, wie es sich nun einmal gehörte, von Waffen begleitet wurde. Mit Champagner Guns unter den Armen stampften Zugezogen Maskulin zurück auf die Stage, brachten die Menge auf den Geschmack des vermeintlichen Reichtums und rissen zum aller letzten Mal den gesamten Bahnhof Langendreer ab. Verschwitzt, außer Atem und mit sich anbahnenden Hämatomen am ganzen Körper ging dieser Sonntagabend zu Ende. Bis es wieder einmal "Alle gegen Alle" heißt..

-Annika

Teilen:

 
Copyright © 2019 MAKE RAP, NOT WAR. Designed by OddThemes